Popper, Punks & Pershing - Die sagenhaften 80er by Max von Siel
Autor:Max von Siel [Siel, Max von]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gegenwartsliteratur, Zeitgeschichte, Deutschland, Kultur, Sachbuch
Amazon: B00BJ12UDE
Herausgeber: Max von Siel
veröffentlicht: 2013-02-20T00:00:00+00:00
Film, Funk und Fernsehen
Eine Geschichte für unsere Kleinen: Es war einmal eine Zeit, da hatte der Fernseher nur drei Programme. Diese aber waren dafür grundanständig und gut. „Trotzdem“, mögt ihr jetzt sagen, „nur drei Programme sind doch viel zu wenig für so einen Fernseher!“ Tatsächlich wissen wir heute, dass der Fernseher genau so dachte und just zu der Zeit begann, sich nach viel mehr Programmen zu sehnen, mit denen er spielen konnte. Seinen besten Freund, das Erste, kannte er schon ewig. Sie waren gleich alt und wussten alles voneinander. Das Zweite war ein wenig jünger. Manchmal spielte er gerne mit ihm, vor allem, wenn das Zweite wieder Drehscheibe spielte, da wurde es dem Fernseher immer so schön schwindelig. Das Dritte war zwar noch jünger, aber tat immer so erwachsen und war ganz eingebildet. Außerdem stand es meist erst abends auf. Das fand der Fernseher doof. Also schrieb er einen Brief an den Fernsehgott, mit der Bitte um mehr Spielkameraden. Der Fernsehgott war aber ganz erzürnt darüber und bestrafte ihn damit, dass er Nacht für Nacht das Testbild tragen musste. Das Testbild war eine Ansammlung verschiedenster greller Farben, das trug der Fernseher gar nicht gerne. Und damit nicht genug: Zusätzlich bestrafte ihn der Fernsehgott damit, dass er ihm zum Testbild einen mörderfiesen Piepton in das Ohr setzte, der sich anfühlte wie Tinnitus. Da wurde der Fernseher so mürbe, dass er heimlich einen Brief zum Fernsehteufel schickte. Und der schenkte ihm dann ganz viele neue Programme. Lauter bunte, abenteuerlustige, aber böse Sender. So war das, als der Fernseher seine Seele an den Teufel verkaufte. Was dabei herauskam? Lest gebannt die folgenden Seiten!
Alles nichts, oder: Lustige Fernsehsendung auf dem bösen Sender RTL plus, in der Torten geworfen wurden. Hella ist voll von Sinnen und Hugo Egon Balder irgendwie immer der Arsch. Beginn des Niedergangs der deutschen Fernsehkultur. Hatte genau wie Schulmädchenreport Teil 1 bis 241 und Tutti Frutti nie Zuschauer aber unglaubliche Einschaltquoten. Hella nutzt ihre Popularität um später für die lesbische Ehe mit Cornelia Scheel (Hoch auf dem gelben Wagen) zu kämpfen.
Anna: Mädchen, das behauptete, in Wirklichkeit Silvia Seidel zu heißen und ein ganz normales Leben zu führen, was aber natürlich niemals stimmen konnte: Haben wir doch alle im vom ZDF (gute Sender) gesendeten Weihnachtssechsteiler gesehen, wie ihr wahres Leben aussah: Alles begann so hoffnungsfroh, denn sie hatte einen Traum, den sie mit Fleiß verfolgte: Ballerina werden wollte sie und hatte unglaubliches Talent. Doch dann der Schock. Der Autounfall, der sie jäh aus ihren Träumen riss. Sie überlebte, doch war von nun an an einen Rollstuhl gefesselt, was bei ihr und uns zu kollektiver Depression führte. Wird sie sich je wieder berappeln? Wird sie uns ein deprimiertes Weihnachtsfest bescheren? In der Reha lernt sie einen Jungen kennen, der sich behutsam mit ihr anfreundet. Und diese Freundschaft wirkt Wunder: Behutsam schöpfen wir wieder Hoffnung und verfolgen, wie sie langsam wieder das Laufen lernt. Und zu Weihnachten wissen wir Gott sei Dank alle, dass Liebe grenzenlose Wirkung haben kann.
Anpfiff: Alle Spiele, alle Tore! Vorbei die Zeiten, da Ernst Huberty drei ausgewählte Spiele präsentierte.
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